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Small is beautiful
Kleinformatige Pretiosen der Druckgrafik 1488-1988

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Die Ausstellung ist ab 9. Dezember in der Friedmanngasse 12/5, 1160 Wien gegen Voranmeldung (und vorbehaltlich anderslautender amtlicher Verordnungen) zu sehen: +4369911506010 (phone, whatsapp, sms) oder per email contact@galeriehochdruck.com.


Da Covid-19 und die in der Folge getroffenen politischen Entscheidungen dieses Jahr für einschneidende Einschränkungen im Kultur- und also auch im Ausstellungsbetrieb sorgen und noch nicht abzusehen ist, wie lange sich diese noch hinziehen werden, präsentieren wir an dieser Stelle unsere geplanten Ausstellungsprojekte, die - auch der Verkleinerung der Galerieräume im Zuge unserer Umsiedelung geschuldet - nunmehr Kabinettcharakter annehmen. Die Ausstellungen werden allen Hop-ons und Hop-offs amtlicher Verordnungen zum Trotz gehängt und können, soweit dies eben die jeweils gerade gültige Verordnung zulässt, besucht werden.

Diesmal widmen wir uns, unserem Gefühl Rechnung tragend, dass sich gerade so etwas wie eine Art "Neo-Biedermeier" breitmacht, dem druckgrafischen Kleinformat: also kleinformatiger Künstlergrafik, angefangen von den sogenannten "Kleinmeistern" aus dem Dürer-Umkreis bis zu Blättern, deren Titel schon das Format verraten, wie den "Kleinen Orientalenköpfen" von Giovanni Benedetto Castiglione oder den "Kleinen Holzschnitten" von Emil Orlik. Daneben gibt es eine ganze Menge von Genres zu bewundern, bei denen zweckgebundene bzw. anlassbezogene, dadurch aber nicht weniger reizvolle Grafik a priori mit wenig Raum auskommen muss: Vignetten, Remarquen, Zierinitialen, Ornamentstiche, Exlibris, Buchdruckerzeichen, Spielkarten, Einladungskarten, Flugblätter, Buchillustrationen, Skizzen und dergleichen mehr.

Schlagen Sie Covid ein Schnippchen und lassen Sie sich vom Charme künstlerischer Kleingrafik aus fünf Jahrhunderten verführen!

Künstler:
Albrecht Altdorfer, Hans Sebald Beham, Samuel Bottschild, Max Bucherer, Josef Čapek, Giovanni Benedetto Castiglione, Daniel Nikolaus Chodowiecki, Jean-Baptiste Camille Corot, Lukas Cranach d. Ä., Charles-François Daubigny, Honoré Daumier, Edgar Degas, Raoul Dufy, Conrad Felixmüller, Rose Friedrich, Paul Gauguin/Daniel de Monfreid, Franz Gertsch, Édouard Goerg, Francisco Goya, Carry Hauser, Erich Heckel, Ambrosius Holbein, Wenzel Hollar, Daniel Hopfer, Hanabusa Itchō, Franz M. Jansen, Ludwig Heinrich Jungnickel, Ernst Ludwig Kirchner, František Kobliha, František Kupka, Mikhail Feodorovich Larionov, Axl Leskoschek, Lou Loeber, Filippo Tommaso Marinetti, Frans Masereel, Meister der Virgo inter Virgines, Leopoldo Méndez, Joan Miró, Adriaen Muntinck, Otto Nebel, Oskar Nerlinger, Hans Neumann jr., Emil Nolde, Otto Nückel, Bodo Olthoff, Emil Orlik, Florentina Pakosta, Franz Part, A. R. Penck, Frédéric Regamey, Christian Rohlfs, Karl Rössing, Hans Schmitz, John Skippe, Max Slevogt, Antoni Tàpies


Small is beautiful
Small-format printmaking gems 1488-1988

see artworks


The exhibition can be seen from 9 December at Friedmanngasse 12/5, 1160 Vienna, subject to prior registration (and providing there are no official regulations preventing it): +43 699 11506010 (phone, WhatsApp, text message) or by e-mail contact@galeriehochdruck.com.

COVID-19 and the relevant political decisions have resulted in considerable restrictions to cultural and exhibition activity this year that could well continue for some time to come, and we also have less exhibition space as a result of our move to new premises, so we are presenting our planned exhibition projects here in scaled-down format. The exhibitions will nevertheless be physically installed in spite of the ever-changing official positions and can be visited in person, providing the regulations allow.

This time the exhibition – perhaps as a reflection of the reduced "neo-Biedermeier" view prevailing at present – is devoted to small-format prints, from the Kleinmeister artists working in Dürer's circle to prints whose titles already give an indication of the format, such as the Small Oriental Heads by Giovanni Benedetto Castiglione or Emil Orlik's Kleine Holzschnitte (small woodcuts). There are also a large number of genres to be seen, which feature small but no less interesting prints, whether they were made for a particular purpose or in connection with a particular occasion: vignettes, remarque proofs, decorated initials, ornamental prints, bookplates, printers' devices, playing cards, invitation cards, leaflets, book illustrations, sketches and the like.

Stand up to COVID-19 and enjoy the charm of five centuries of small-format prints!

Artists:
Albrecht Altdorfer, Hans Sebald Beham, Samuel Bottschild, Max Bucherer, Josef Čapek, Giovanni Benedetto Castiglione, Daniel Chodowiecki, Jean-Baptiste Camille Corot, Lukas Cranach d. Ä., Charles-François Daubigny, Honoré Daumier, Edgar Degas, Raoul Dufy, Conrad Felixmüller, Rose Friedrich, Paul Gauguin/Daniel de Monfreid, Franz Gertsch, Francisco Goya, Carry Hauser, Erich Heckel, Ambrosius Holbein, Wenzel Hollar, Daniel Hopfer, Hanabusa Itchō, Franz M. Jansen, Ludwig Heinrich Jungnickel, Ernst Ludwig Kirchner, František Kobliha, František Kupka, Mikhail Feodorovich Larionov, Axl Leskoschek, Lou Loeber, Filippo Tommaso Marinetti, Frans Masereel, Meister der Virgo inter Virgines, Leopoldo Méndez, Joan Miró, Adriaen Muntinck, Otto Nebel, Oskar Nerlinger, Hans Neumann jr., Emil Nolde, Otto Nückel, Bodo Olthoff, Emil Orlik, A. R. Penck, Frédéric Regamey, Christian Rohlfs, Karl Rössing, Hans Schmitz, John Skippe, Max Slevogt, Antoni Tàpies

9.12.2020-26.2.2021

9 Dec. 2020-26 Feb. 2021

     

1

Meister der Virgo inter Virgines
Van výer parabolen die ihesus gheseŷt heeft tottē volcke. (Von vier Gleichnissen, die Jesus vor dem Volk gepredigt hat) 1488
Holzschnitt mit späterem Kolorit auf Bütten, 18,3 x 12,7 cm
Aus: Ludolphus de Saxonia, Vita Christi (Dat boeck vanden leven ons liefs heeren ihesu cristi), Antwerpen bei Claes Leeu 1488


450

2

Albrecht Altdorfer
Der Hohepriester weist Joachims Opfer zurück um 1513
Holzschnitt auf Bütten, 7,2 x 4,9 cm
Nr. 4 der 40 Holzschnitte umfassenden Serie „Der Sündenfall und die Erlösung durch das Leiden und Sterben Christi.“ Brillanter Frühdruck. Ref: Bartsch VIII.73.3, The New Hollstein w.3, Winzinger 28


1200

3

Albrecht Altdorfer
Die Verkündigung an Joachim um 1513
Holzschnitt auf Bütten, 7,2 x 4,9 cm
Nr. 5 der 40 Holzschnitte umfassenden Serie „Der Sündenfall und die Erlösung durch das Leiden und Sterben Christi.“ Frühdruck. Aus der Sammlung J. E. Wetterauer (Lugt 3870) mit dem Stempel verso. Ref: Bartsch VIII.73.4, The New Hollstein w.4, Winzinger 29


sold

4

Ambrosius Holbein
Buchdruckerzeichen Ionannes Frobenius 1518
Metallschnitt von Jacob Faber nach einer Vorzeichnung von Ambrosius Holbein, dem älteren Bruder von Hans Holbein. Der erste nachweisbare Basler Metallschnitt fand seine erstmalige Verwendung auf dem Schlussblatt von: C. Suetonius Tranquillus. Dion Cassius Nicaeus...Ex recognitione Des. Erasmi Roterodami. Basel, Ionannes Frobenius, Juni 1518. Ref: Hieronymus 241


180

4a

Hans Sebald Beham
Die heilige Familie unter dem Baum 1521
Holzschnitt auf Bütten, 16,6 x 10,8 cm. Satter und klar zeichnender Frühdruck des 2. Zustandes nach Entfernung der Jahreszahl. Ref: B. 123, Pauli, Hollstein 889 II.
Aus der bedeutenden Grafiksammlung von Max Egon Fürst zu Fürstenberg, Donaueschingen, die bereits von Franz Simon von Pfaffenhofen  (Hofmarschall in Donaueschingen) spätestens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und erweitert worden war. Mit dem Stempel verso (Lugt 995). Außerdem trägt das Blatt verso den Stempel der späteren Sammlung Pierre Santuc (Lugt 3608).

sold

5

Lukas Cranach d. Ä. (nach)
Das Munchkalb zu freyberg 1523
Holzschnitt auf Bütten nach Lukas Cranach d. Ä., 14,5 x 9,4 cm. Einblattdruck des 16. Jahrhundert.
Erstmals abgedruckt in: Philipp Melanchthon/Martin Luther: Deuttung der czwo grewlichen Figuren Bapstesels czu Rom und Munchkalbs zu Freyberg ynn Meysszen funden (Deutung der zwei gräulichen Figuren Papstesels zu Rom und Mönchskalbs zu Freiberg in Meißen gefunden). Wittemberg 1523.
Diese Kampfschrift gegen das katholische Papsttum gehört zu den bösesten und drastischsten Pamphleten der Zeit und wurde in zahlreichen Ausgaben verbreitet. Ein in Freiberg geborenes monströses Kalb, das angeblich Ähnlichkeit mit einem Mönch hatte, war mehrfach auf Luther gedeutet worden. Mit dem drastischen Holzschnitt von Cranach versehen, dreht Luther die Deutung um und bezieht die Missgeburt allegorisch auf den völlig verderbten und verweltlichten Zustand des Klerus und der Klöster.


1200

6

Daniel Hopfer
Tropaion mit Adler, flankiert von zwei geflügelten Figuren zwischen 1505
und 1536
Eisenradierung auf Bütten nach Agostino Busti (gen. Bambaja), 21,8 x15,3 cm. Abzug von oder nach Funck 1684, mit dessen arabischer Nummerierung im unteren Plattenrand. Ref: Metzger 152.


600

7

Adriaen Muntinck (Werkstatt) um 1600
Ornament mit Vögeln und Spinne
Kupferstich auf Bütten, 5,6 x 9,7 cm.

sold

8



Wenzel Hollar
Unbestimmter Kopf mit viel Haar 1635
Radierung auf Bütten, 8,6 cm x 6,8 cm.
Im Druck bezeichnet "I. Felix Biler inv: / WHollar fec. 1635." Aus den bedeutenden Sammlungen von John Burleigh James (Lugt 1425) und Paul Davidsohn (Lugt 654), jeweils mit dem Stempel verso. Auf Papier alt montiert, dort mit handschriftlichen Notizen in Tinte, vermutlich noch von Paul Davidsohn stammend, sowie eine später hinzugefügte Notiz in Bleistift (mit Verweis auf die Vorbesitzer).
Ref: The New Hollstein 140, Parthey 1529, Pennington 1529.
Am 23. April 1877 kamen bei Sotheby's London zahlreichSe Blätter von Wenzel Hollar aus der Sammlung Burleigh James (1811 - 1891), darunter auch das hier vorliegende, zur Versteigerung. Das British Museum, das zahlreiche Blätter aus dem Nachlass von James besitzt, stellt über ihn fest: "Assembled a very important collection of prints, mainly by Rembrandt and Dürer [...] The (Sotheby's) catalogue is one of the most elaborate and uncommercial of its time and was clearly intended to be a record of his collection (as was his placing his stamp on every print included in the sale)." Paul Davidsohn (1839 - 1927?), der in der Zeit von 1858 bis 1882 in London lebte, könnte das Blatt bei Sotheby's ersteigert haben. Sehr wahrscheinlich stammen auch noch Montage und Beschriftung unter dem Blatt von Davidsohn, jedenfalls weist letztere auf einen deutschsprachigen Besitzer hin, wobei sich die Nummer P. 1529 auf das alte Werkverzeichnis von Gustav Parthey bezieht (erschienen 1853). Von 1882 bis 1886 lebte Davidsohn in Wien und von 1886 bis zu seinem Tod in Berlin. Seine rund 10.000 Blätter umfassende Sammlung, die zu seiner Zeit als eine der bedeutendsten privaten Kupferstichsammlungen weltweit galt (Einschätzung Max Friedländer), wurde 1920 bis1921 in drei Teilen bei Boerner in Leipzig versteigert (dokumentiert in 3 Text- und 3 Tafelbänden). In Band II des Boerner-Kataloges wird unser Blatt als Nr. 634 unter dem Titel "Unbestimmter Kopf mit viel Haar. Nach Biler" als "Brillanter Abdruck" gelistet, mit Verweis auf die Provenienz Sammlung James.
Als brillanter Frühdruck mit alter Originalmontage und Beschriftung aus zwei der bedeutendsten privaten Kupferstichsammlungen von großer Seltenheit.


sold

9

Giovanni Benedetto Castiglione
Testa di vecchia volta a sinistra (Kopf einer Alten nach links, bei Bartsch: „Un vieillard“)
1645-1650
Radierung auf Bütten mit Wasserzeichen, 11 x 8 cm. Aus der Serie „Kleine Orientalenköpfe (Piccoli Ritratti)“. Ref: Bartsch XXI/29/38, Bellini 29


sold

9a
neu

Giovanni Benedetto Castiglione
Uomo con la tromba (Mann mit Trompete, Bartsch: Jeune homme sonnant de la trompette)
1645-1650
Radierung auf Bütten mit Wasserzeichen, 11,1 x 8,4 cm (Platte). Aus der Serie „Kleine Orientalenköpfe (Piccoli Ritratti)“. Ref: Bartsch XXI.31.44, Bellini 35

sold

10

Wenzel Hollar
The fable of the viper and the file ca. 1665
Radierung mit späterem Kolorit, 22,4 x 16,7 cm (Darstellung). Platte 26 x 17,2 cm (unterer blanker Plattenrand beschnitten). Illustration zu: John Ogilby, The Fables of Æsop Paraphras'd in Verse: Adorned with Sculpture and Illustrated with Annotations, London 1665.
The fable the etching details, tells that this is the foundry of a sculptor and that the Dragon and the Gorgon’s head are recently completed works. A snake has wandered into the room, and in hunger, or in vengeful anger at the work the file has done to the Gorgon, has attacked the file. The more it fights, the bloodier and weaker it becomes. The file remains unscathed.
As well as the fable, it refers to recent political events around the English civil war, Cromwell, Pand the restoration of Charles II. Cromwell’s elite Cavalry regiment was known as the ironsides. The winged dragon was a symbol for both the parliamentarians (representing oppression by the monarchy) and later a symbol for Charles II. In 1661, on the anniversary of the execution of Charles I, Cromwell’s body was exhumed, and his severed head displayed on a pole in Westminster for at least 20 years, so it would have been there when the book was published.
Ref: The New Hollstein 1878, Pennington 354


300

11

Wenzel Hollar
The fable of the belly and the members ca. 1665
Radierung mit späterem Kolorit, 22,1 x 16,7 cm (Darstellung). Platte 25,4 x 17 cm (unterer blanker Plattenrand beschnitten). Illustration zu: John Ogilby, The Fables of Æsop Paraphras'd in Verse: Adorned with Sculpture and Illustrated with Annotations, London 1665. Ref: The New Hollstein 1891.I, Pennington 368.I


300

12

Samuel Bottschild (zugeschrieben)
Allegorie mit bekrönter Frauengestalt und Tieren ca. 1693
Radierung auf Bütten, 21,2 x 12,6 (Darstellung). In den Plattenrand geschnitten. Mit der gestochenen Nummerierung „10“. Illustration aus einem Buch, möglichweise den "Opera varia historica, poetica & iconologica" (1693) von Samuel Bottschild. Verso mit einer alten handschriftlichen Notiz „Bottschild Allegorie“ und einem gestempelten B (nicht identifizierte Sammlung).

90

13


Hanabusa Itchō
Figurenstudie um 1710
Tusche und Wasserfarbe auf Japanpapier, ca. 11,5 x 7 cm. Unregelmäßig beschnitten und alt auf Trägerpapier aufgezogen.
Aus der Sammlung des Augenarztes und Politikers Louis Émile Javal (1839 -1907). Der aus dem Elsass stammende Javal war Abgeordneter, Freund von Zola, interessierte sich für Typographie und Graphologie und trug durch sein Schriftgutachten im zweiten Prozess gegen Dreyfus im Jahr 1899 zu dessen Entlastung bei. Er gilt als der Vater der Orthoptik.

sold

14
neu

Oaka Shunboku
Zwei groteske Figuren 1750
Holzschnitt auf Japanpapier, 20,6 x 15,8 cm. Aus dem 6. Band von: "A Garden of Celebrated Japanese and Chinese Paintings", erschienen 1750 in 6 Bänden. Ex Sammlung Paul Hahn mit dessen Stempel verso. Ref: Met Museum 2013.817a–g

300

15

anonym
L'Assemblée des Aristocrates 1790/91
Radierung mit zeitgenössischem Kolorit auf Bütten, 16,5 x 23,2 cm (Darstellung, Plattenrand beschnitten). Ref: BNF (Bibliothèque Nationale de France) 40249525


500

15a

Daniel Nikolaus Chodowiecki
Der Dichter am Wegkreuz zur Tugend 1792
Radierung auf Büttenpapier, 17 x 10,3 cm (Platte). In der Platte signiert und datiert: "D: Chodowiecki del: & sculp 1792". Erster Zustand mit den vielen Randeinfällen (Remarquen) und der abgerundeten Plattenecke unten rechts. Nach Entfernung der Remarquen veröffentlicht als Titelkupfer zu "Gedichte mit Musik dem bürgerlichen und häuslichen Glück, der liebenswürdigen Sittlichkeit und schuldlosen Freude geheiligt von K. F. Wiesiger (Amtsassessor in Treuenbriezen)“, Berlin: Friedrich Maurer, 1793. Ref: Engelmann 697 I a) 2)

250

16

John Skippe
Vier groteske Köpfe (nach Parmigianino-Schule) 1810
Clair-Obscur-Holzschnitt von 3 Stöcken auf Bütten, 12,5 x 14,7 cm.
Ref: BM (British Museum) 1923,1015.31


800

17

anonym
Portrait d‘Auvergne um 1815
Kartenspiel mit 32 Karten, komplett,
32 Holzschnitte mit Schablonenkolorierung auf Bütten mit Wasserzeichen Fleur-de lys, je 8,8 x 5,5 cm. Clermont-Ferrand, frühes 19. Jahrhundert.


1200

17a

Honoré Daumier
Têtes de dix hommes – Gady (recte: Gaudry), Salmon, Lecomte, Lobau, André, Cunin-Gridaine, Marnier, Thiers, Madrier-Longeau, et un inconnu (Die Ministerbank) 1834
Holzschnitt auf Büttenpapier, 17,5 x 3,4 cm
Kopfvignette zum kompletten Heft von: Le Charivari, 3ème annèe, 8 Février 1834, No. 39. Das Heft enthält außerdem noch die ganzseitige Kalkographie „Le Perroquet, Animal bavard, vindicatif et entêté“ (Der Papagei. Ein geschwätziges, rachsüchtiges und störrisches Tier.) in der ersten Version ohne das abschließende „et stupide“ (und dumm) und ohne Monogramm Daumiers. Die Birnenform des Kopfes verwies dabei, wie allen Lesern bekannt und deswegen auch bald verboten, auf den regierenden König Louis-Philippe I (Daumier-Register: „Dieser Druck, welcher den König als Papagei darstellt, dürfte einer der bedeutendsten dieser Periode sein. Daumiers meisterhafte Attacke gegen die Insignien der Monarchie.“) Ref: Fuchs 32, DR (Daumier-Register) 5020 (Vignette), DR 5026 (Le Perroquet).
Über die Holzschnitt-Vignetten Daumiers schreibt Eduard Fuchs (Honoré Daumier, Holzschnitte 1833-1870, München 1918): „Alle zeichnenden Mitarbeiter des Charivari haben solche Vignetten geliefert, aber alle […] werden von Daumier überragt. Die ganze Fülle seiner Anschauung wurde in diesen Vignetten lebendig. Und alles ist Kraft, Bewegung, Leben, Ausdruck. Es sind geistreiche Glossen, kurze, aber ebenso scharf geprägte Notizen, die in einem kurzen Augenblick niedergeschrieben zu sein scheinen. Natürlich direkt aufs Holz. Denn das waren sie nämlich. E. Heymann, François Millets Schwiegersohn, der ein Freund Daumiers gewesen war, sagte einmal zu mir: „Daumier schrieb seine Holzschnitte direkt aufs Holz, wie unsereiner eine kurze Notiz in sein Notizbuch schreibt, damit sie dem Gedächtnis nicht entschwindet.“ Das erklärt uns auch, warum das ganze Temperament Daumiers in vollster Ursprünglichkeit in diesen kleinen zeichnerischen Notizen lebt.“


sold

18

Francisco Goya
Espiró sin remedio (Er starb ohne Hilfe) 1810-1814
Radierung (Strichätzung und Aquatinta) auf Velin, 15,3 x 20,6 cm. Druck in Sepia. Blatt 53 der Folge „Los Desastres de la Guerra“ in der Erstausgabe von 1863, gedruckt in der Werkstatt von Laurenciano Potenciano für die Academia de San Fernando, Madrid. Ref: Harris 173/III-1


sold

19

Jean-Baptiste Camille Corot
La jeune fille et la mort (Das junge Mädchen und der Tod) 1854
Cliché verre auf Salzpapier, 20,6 x 17,1 cm (Blatt). In der Platte signiert. Einer von 150 Abzügen von Sagot et Le Garrec (Lugt 1766a) aus 1921 mit deren Stempel verso. Ref: Delteil 45


1200

20

Gustave Doré
1. Le roi vint devant de la princesse (Histoire de Blondine, de Bonne-Biche et de Beau-Minon)
2. La rivière était si large qu'il vola pendant vingt et un jours (Le bon petit Henri) 1857
2 von insgesamt 29 Holzstichen auf feinem Chinapapier, je ca. 8 x 12,6 cm. Jeweils zwei Probedrucke (von 29 vorhandenen, die zugleich den gesamten Beitrag Dorés an dem Buch darstellen) auf einem Blatt, vor den typographischen Bildunterschriften aber mit handschriftlicher Betitelung und handschriftlicher Hinzufügung der Seitenzahlen, zu: Madame La Comtesse de Ségur (née Sofia Fiodorovna Rostoptchina), Nouveaux Contes de Fées pour les petits enfants, Paris 1857 ff.
Laut Beraldi war die erste Ausgabe des Buches mit nur 20 Illustrationen von Doré ausgestattet, während Dezé, der Autor des "catalogue complet", keine Unterscheidung zwischen Erstausgabe und späteren Ausgaben macht und für alle Ausgaben 29 Zeichnungen (umgesetzt in Holzstich) Dorés (ergänzt durch 17 von Jules Didier) anführt.
Hier vorliegend extrem feinzeichnende Drucke mit teilweise starkem Druckprofil verso von den unverbrauchten Stöcken. Einen Erstdruck des Buches (das bis weit ins 20. Jahrhundert hinein zahlreiche Neuauflagen erfuhr) auf Chinapapier, der bestenfalls für eine Vorzugsausgabe in Frage gekommen wäre, konnten wir allerdings nicht nachweisen. Möglicherweise stellen diese Probedrucke also die einzigen Abzüge auf Chinapapier dar. Ref: Beraldi VI/102, Dezé 1930/S.56, Penny Brown: Gustave Doré's Magical Realism: The "Nouveaux contes de fées" of the Comtesse de Ségur, in: The Modern Language Review, Vol. 95/4
(Oct. 2000), pp. 964-977

reserved

21
neu

Totoya Hokkei
Fasan und blühender Zweig
Farbholzschnitt, Präge- und Glimmerdruck auf Japanpapier, 22,8 x 21,2 cm (Blatt)
Aus der Serie „Sanjûrokkin tsuzuki“ (Serie von 36 Tieren), 1810-1820. 2. Auflage von ca. 1890. Ref: Keyes 2/54

300

21a

Charles-François Daubigny
Le Botin à Conflans (Le paysagiste en bateau) 1866
Radierung auf Bütten, 11 x 14 cm (Plattenrand), 18 x 27 cm (Blatt). Im Druck links unten bezeichnet "Daubigny inv. & ac.". Vor der Adresse des Druckers Alfred Salmon. Ref: Delteil 119 IV (von IV).


sold

22

Frédéric Regamey
Le Chat Japonais 1873
Radierung auf Chinapapier, 6,6 x 6,6 cm (Platte/Blatt), Darstellung 5,3 cm im Rund.
Aus dem Heft „Les Chats“ Nr. 7/Mai 1873 von „Paris à l‘eau-forte“, hrsg. von Richard Lesclide und illustriert von Frédéric Regamey, der auch der leitende künstlerische Redakteur war. „Les Chats“ wurde von insgesamt 9 von Regamey radierten Vignetten begleitet, die auf Chinapapier gedruckt und in die Seiten eingeklebt wurden. Das Verfahren des „Chine appliqué“ oder „Chine collé“ war bei französischen Luxusproduktionen üblich, kam aber auch in Deutschland z.B.  bei den Druckzyklen Max Klingers zur Anwendung.


sold

23

Edgar Degas
Sur la scène 1876/77
Radierung (Vernis mou, Kaltnadel und Roulette) auf Simili-Japan, 9,8 x 12,4 cm. Probedruck außerhalb der Auflage von 150 Exemplaren der posthumen Auflage von Ambroise Vollard aus 1918. Ex Sammlung Henri Marie Petiet. Ref: Delteil 32, Reed-Shapiro 24.


2100

24

Emil Orlik
Kleiner Kopf 1896
Holzschnitt auf Japanpapier, 3,4 x 3,4 cm. Signiert.
Die frühen, vignettenartigen Holzschnitte, von denen der hier gezeigte der kleinste ist und die vor Orliks Japanreise entstanden, wurden erst 1920 in 100 Exemplaren als Mappenwerk unter dem Titel „Kleine Holzschnitte 1896-99“ von Julius Ruckenbrod gedruckt und von der Pan-Presse/Otto v. Holten in Berlin herausgegeben.
„1896. Wir lebten als Nachbarn in München, mein Freund Pankok und ich. Beide Maler-Radierer. Eines Tages kam uns der Gedanke, einen kleinen Stempel in Holz zu schneiden - ein Monogramm - eine Marke, die als Trockenstempel unseren Radierungen eingeprägt werden sollte. Ein uns bekannter Holzschneider - besser gesagt Holzstecher, "Xylograph" - schenkte einige Stückchen Buchsbaumholz, drei ausrangierte Stichel und gab eine kurze Anweisung über die Handhabung des Werkzeuges und die Anfertigung von Handdrucken mit dem Falzbein. […] Das neue graphische Problem, die Lust an dem schönen Material haben mir so viel Freude gemacht, daß ich in den nächsten Jahren, 1896- 1899, eine größere Anzahl von Holzschnitten fertigte.“ (Emil Orlik: aus der Einleitung zu den „Kleinen Holzschnitten“) Ref: Matsche 32.


300

25

Rose Friedrich
Landgut mit Pappeln um 1900
Farbholzschnitt auf Japanpapier, 14,5 x 20 cm. Probedruck. Unsigniert.


sold

26

Hans Neumann jr.
Der Mönch und das Laster um 1903
Farbholzschnitt auf festem Japanpapier, 10,4 x 8,4 cm. Probedruck. Unsigniert.

sold

27

Max Bucherer
Ex Libris Lisa Mandelsloh 1905
Farbholzschnitt auf Japanpapier, 11,7 x 8,9 cm. Probedruck. Unsigniert. Ref: Klaus Rödel, Die Exlibriskünstler des Jugendstils 11 – Max Bucherer. Frederikshavn 2000, S. 23 mit Abb.


80

28

Franz M. Jansen
Vorstadt I 1910
Kaltnadel-Radierung auf Kupferdruckkarton, 6,4 x 8,3 cm. Signiert. Ref: Merholz Rad/2


250

29

František Kobliha
Phantastische Szene zwischen 1910 und 1917
Holzstich auf Japanpapier, 21,9 x 16,3 cm. Signiert. Aus einer nicht identifizierten Serie, möglicherweise „Pohádky a legendy“ (Märchen und Legenden).
„Kobliha drew from works by writers such as Hlavacek, Macha, Maeterlinck, Nerval, Poe and Prochazka as a source of inspiration, rather than texts to be illustrated. Kobliha became the first chairman of Sursum, a group of artists and writers known as the second symbolist generation for their interest in religion and the occult.“ (British Museum)


400

30

Max Slevogt
Kampf zwischen Löwe und Tiger zwischen 1913 und 1924
Radierung auf Bütten, 9,7 x 11,7 cm. Signiert. Gedruckt auf der Presse von Josef Grünberg.
Ref: Rudolf Pfefferkorn: Max Slevogt - Das grafische Werk (aus der Sammlung Wolfgang Gurlitt), Berlin 1960, Einzelblätter Nr. 118 (dort datiert 1915) mit Abb. Nr. 23. Ref: Nicht bei Sievers/Waldmann, nicht bei Söhn. Möglicherweise Unikat.

Die Datierung dieser Platte bereitet einigermaßen Schwierigkeiten. Logisch wäre ein Zusammenhang mit den 1913 entstandenen "Tier-Radierungen/1. Folge" (wie bei Sievers/Waldmann verzeichnet) oder mit den bei Bruno Cassirer herausgegebenen "Tierstudien". Söhn gibt für diese "Tierstudien II" (Max Slevogt - Das druckgraphische Werk 1914-1933) "Ohne Jahr" und in Klammer 1914 an. Bei Vergleich mit der in der graphischen Sammlung Moritzburg-Halle für 1918 verzeichneten Mappe "Zwölf radierte Tier-studien von Slevogt (2. Folge, 1918), in Halblederkassette, Verlag Bruno Cassirer, Berlin, Ex. 1/40" stellt sich jedoch heraus, dass diese und die von Söhn gemeinte Mappe indentisch sein müssen, da sie die gleichen Motive enthalten. Das deutet darauf hin, dass (zumindest die radierten) Tierstudien allesamt im Zeitraum zwischen 1913 und 1914 entstanden und vielleicht zum Teil erst 1918 von Cassirer herausgegeben wurden. Die Verzögerung durch den Krieg wäre ein logischer Grund.

Was für eine spätere Datierung unseres weder bei Sievers/Waldmann noch bei Söhn beschriebenen Blattes spricht, ist der Umstand, dass sich Slevogt ab Begin der 20er Jahre wieder vermehrt mit dem Medium Radierung beschäftigte. Auch die Radiertechnik hatte sich geändert. Geben Sievers/Waldmann für die Tierstudien I noch "Diamant auf Kupfer" (mit entsprechend feinen Linien und lichtem Druckergebnis) an, so stellt Norbert Suhr im Werkverzeichnis Teil 2 mit Bezug auf einen Brief Slevogts an Bruno Cassirer im Oktober 1924 fest: "Plattenton und Aquatinta als flächenätzendes Verfahren beginnen nun eine größere Bedeutung zu erlangen; die Radierungen verdüstern sich". Im Dezember 1923 hatte Slevogt an Johannes Guthmann berichtet, sein Trost sei ein eigenes "Druckzimmer, wo Kupfer- und Steinpresse selten ruhig steht". Bereits 1917 hatten sich Max Slevogt, Otto Pankok, Emil Orlik und Josef Grünberg zum SPOG-Freundes- und Künstlerkreis zusammengeschlossen. Auf Grünbergs experimenteller Presse entstanden daraufhin in den Folgejahren zahlreiche Drucke mit Unikatcharakter. Der hauptberuflich als Zahnarzt arbeitende Grünberg war laut Emil Orlik einer der ganz großen Grafiksammler in Deutschland und erfand eine spezielle Kupferdruckpresse ("Hydrotyp"), auf der Druckplatten jedes beliebigen Materials (inkl. Glas, Porzellan und Stein) gedruckt werden konnten. Grünberg belebte laut Orlik auch das Verfahren des Cliché verre wieder, das zu dieser Zeit bereits vollkommen in Vergessenheit geraten war. Die Drucke auf der Grünbergpresse hatten folglich immer experimentellen Charakter und waren nicht für Auflagen bestimmt.Ob die Platte für die vorliegende Radierung schon vor 1914 entstanden war und erst später gedruckt wurde oder die Platte überhaupt erst im Zusammenhang mit den späteren Radierversuchen Slevogts ("Was sich aus diesem Experimentieren gestalten wird, werden Sie ja bald sehen" - Brief an Johannes Guthmann, siehe oben) entstand, ist derzeit nicht zu beantworten.

900

31

Christian Rohlfs
Elias i.(n) d.(er) Wüste (Elias mit dem Raben II) 1915/16
Holzschnitt in schwarz auf Karton, 21,7 x 15 cm. Gedruckt auf der Rückseite (hier recto) eines Kartons mit dem Aufdruck "Die Rheinlande/Monatsschrift für deutsche Kunst und Dichtung...". Dort auch Aufkleber "Sendung von August Bagel in Düsseldorf/Buch- und Kunstdruckerei, Verlagsbuchhandlung...", handschriftlich adressiert "Professor Chr. Rohlfs/Hagen i. W./…“ (beschnitten). Der Karton auf grauen Karton montiert und dort von Rohlfs betitelt und signiert.
Ref: Vogt 92, Utermann 129.
Beinahe alle Holzschnitte, die der 1849 geborene Rohlfs ab 1908 schuf und sich damit (sicher auch inspiriert durch die Künstlergruppe „Die Brücke“) dem Expressionismus zuwandte, haben experimentellen Charakter und waren nie für Auflagen bestimmt. Es handelt sich also in den allermeisten Fällen um Unikate und so passt es auch, dass Rohlfs für den vorliegenden Druck kurzerhand die Rückseite eines an ihn adressierten Kuverts verwendete. Das hielt ihn nicht davon ab, eine Arbeit, die andere Künstler wegen der Verwendung „minderwertigen Materials“ und dem leicht verschobenen Druck vielleicht verworfen hätten, durch Betitelung und Signatur als vollgültig anzuerkennen.


1900

32



Emil Orlik
Mit dem Dämon unterwegs zwischen 1917 und 1932
Radierung auf Bütten, 6,2 x 5,4 cm. Signiert.
Von dieser kleinen Radierung, die auf der experimentellen Presse von Dr. Josef Grünberg (siehe dazu Kat. Nr. 30) gedruckt wurde, gab es nie eine Auflage. Die Datierung fällt insofern schwer, als der „SPOG-Freundes- und Künstlerkreis“ (Slevogt, Pankok, Orlik, Grünberg) um die Grünberg-Presse bereits 1917 gegründet, Grünberg aber erst im Mai 1932 starb. Orlik, der als Mensch immer äußerst neugierig (auch auf andere Kulturen) war, verweigerte jeglichen „Ismen“ der sich zwischen 1900 und der Gleichschaltung aller Künste durch die Nazis schnell hintereinander ablösenden Kunstrichtungen (außer zeitweilig dem Japonismus) seine Gefolgschaft, weswegen zwischen frühen und späten Werken Orliks kein nennenswerter Stilbruch festzustellen ist.


650

33

Ludwig Heinrich Jungnickel
Die Dohle und die Pfauen 1919
Farblithographie auf Velinpapier, 13 x 10 cm. Recto mit Bleistift (von fremder Hand?) monogrammiert und mit dem Nachlass-Stempel verso. Probedruck zu dem Buch "Tierfabeln des klassischen Altertums", erschienen im Kunstverlag Anton Schroll & Co., Wien 1919 mit 24 Originallithographien.


250

34

Conrad Felixmüller
Hamburg 1917
Holzschnitt auf Japanpapier, 10,8 x 11,9 cm. Betitelt, datiert und signiert. Ex Stadtmuseum Dresden (getilgter Inventarstempel auf ehemaligem Untersatzkarton). Einer von wenigen Handabzügen vor der Veröffentlichung in Franz Pfemferts Zeitschrift "Die Aktion" (Heft 37/38, Sept. 1917). Ref: Söhn 97a


3500

35

Hans Schmitz
Paar 1920er Jahre
Farblinolschnitt auf Bütten, 10,3 x 7,7 cm. Nummeriert "VI/X" und signiert.

750

36

František Kupka
L'instant 1922
Holzschnitt auf Velinpapier, 12,4 x 10,1 cm. Mit der typographischen Bezeichnung am Bildunterrand. Aus: Louis Arnould Grémilly, Frank Kupka, Galerie Povolozky, Paris 1922


300

37

Emil Nolde
Acht Vignetten (Zwei Kasperlefiguren, Zwei blühende Kakteen, Vier Fische, Zwei phantastische Wesen, Ungeheuer und zwei Vogelköpfe, Zwei Windmühlen, Drei Hexen und zwei langhaarige Wesen, Zwei groteske Tänzer vor einem Gitter) 1924
Acht, jeweils mit Bleistift nummerierte Holzschnitte auf Bütten, auf Karton montiert und dort signiert und datiert.

168

5 x 10,8 cm

169

5 x 11 cm

170

5,2 x 11 cm

171

4,7 x 10,6 cm

172

6 x 11 cm

173

5,3 x 10,6 cm

174

3,9 x 10,9 cm

175

5,2 x 10,6 cm

Vom Künstler signiert und von Gustav Schiefler mit den eigenen Werkverzeichnisnummern versehen sowie von ihm datiert und mit "Buchschmuck-Kopfleisten f. d. Katalog" bezeichnet. Am Blattunterrand mit römischer Nummerierung III (es wurden wohl jeweils acht Probedrucke der insgesamt 32 Vignetten zusammengefasst und auf vier Kartons verteilt). Die Buchschmuck-Vignetten, für die hier in Probedrucken vorliegen, wurden für die Erstausgabe des 2. Bandes von Gustav Schieflers Werkverzeichnis der Druckgrafik Noldes verwendet (Emil Nolde. Das graphische Werk Berlin, Euphorion 1926)
Ref: Schiefler/Mosel/Urban 168-175 (jeweils 1. Zustand)
Der erste Band von Schieflers Werkverzeichnis der Grafik Noldes enthielt 25, der zweite Band 32 Vignetten. Die acht, als Tableau von Gustav Schiefler selbst montierten und von Nolde signierten Vignetten sind in dieser Form Unikate. Provenienz: Gustav Schiefler


sold

38



Lou Loeber
Gebirgige Landschaft 1925(?)
Linolschnitt auf Japanpapier, 14 x 17 cm. Probedruck. Mit Bleistift im Blattrand bezeichnet „II“ und „03-25“, wobei sich die römische Ziffer vermutlich auf den Zustand, die arabische auf das Herstellungs- oder Druckdatum beziehen dürfte.
Die 1894 in Amsterdam geborene Künstlerin stand dem Kubismus und der niederländischen, konstruktivistischen Künstlergruppe „De Stijl“ nahe. 1927 wurde sie Mitglied des »Socialistischen Kunstenaars Kring« und aktive Pazifistin. Im selben Jahr reiste sie nach Berlin und Dessau, wo sie am Bauhaus wichtige künstlerische Impulse erhielt. Lou Loeber starb 1983 hochbetagt in Blaricum/Nord-Holland.


600

39

Leopoldo Méndez
Orantes y lamentacíón 1930
Holzschnitt auf Velinpapier, 15,5 x 11,1 cm. Signiert und datiert. Druck außerhalb der Auflage der Illustrationsfolge zur englischen Übersetzung von Heinrich Heines "Die Götter im Exil" (Vermischte Schriften, 1854): "The Gods in Exile", Ampersand Press, Los Angeles 1930. Ref: Deborah Caplow: Leopoldo Méndez - revolutionary art and the print, Austin 2007, p. 75 ff.


600

40

Otto Nückel
Allein um 1930
Bleischnitt auf Japanpapier, 7 x 7 cm. Mit E.A. bezeichnetes Künstlerexemplar. Signiert.
Ganz im Stil und auch Format der berühmten Illustrationsfolge für das 1930 gleichzeitig in Berlin und New York erschienene Buch ohne Text „Schicksal“/“Destiny – A Novel in Pictures“. Siehe auch Kat. Nr. V20


300

41

Édouard Goerg/Dante
Malebolge (L'Enfer) 1945-1950
Radierung auf Vélin teinté mit Wasserzeichen "Dantekopf", ca. 17 x 16 cm (Platte unregelmäßig). Signiert. Blatt ohne Text entweder außerhalb der Auflage oder aus einer signierten Extrasuite zu: Édouard Goerg, L’Enfer, Paris, Chez Jean Porson, 1950. In dieser Veröffentlichung in 2 Bänden (respektive 3 oder 4 Bänden mit Extrasuite) wurde Dantes Text von 108 Radierungen begleitet, wobei 34 der Radierungen ganzseitig waren und die restlichen, wie beim vorliegenden Motiv zu sehen, als Textumrahmungen konzipiert waren. Im linken unteren Teil der Platte wurde dabei der Platz für die Schmuck-Initiale des Textes ausgespart. Unser Blatt leitet den 18. Gesang ein: „Einen Ort gibt es in der Hölle, Malebolge genannt…“ und dargestellt ist der zweite Graben: „Dorthin gelangten wir, und dort sah ich unten in dem Graben Leute eingetaucht in einen Kot, der von menschlichen Aborten geholt zu sein schien/Und während ich mit dem Auge da unten schweife, sah ich einen mit dem Kopf so verdreckt von Scheiße, daß es nicht sichtbar wurde, ob er Laie war oder Geistlicher.“ (Nach der Prosa-Übersetzung von Walter Naumann)


90

42

Franz Gertsch
Ist es denn schon Herbst? 1953
Klischeedruck nach Holzschnitt auf Karton. Faltkarte der Galerie Kornfeld zur Ausstellung: Franz Gertsch - Graphik der Jahre 1947 - 1957. 3. September bis 10. Oktober 1998. Mit dem Motiv des Holzschnittes "Ist es denn schon Herbst?" von 1953 auf der vorderen Umschlagseite (Erstveröffentlichung in dem Buch "Ein Sommer", Jahresgabe der Bernischen Kunstgesellschaft, 1954). Mit inliegendem Einladungsblatt zur Vernissage am 1. September 1998.
Frühes Zeugnis von Gertschs verinnerlichter Holzschnittkunst, die später ins Monumentale gehen sollte (siehe Ausstellung Albertina/Wien 2006/2007).


30

43

Antoni Tàpies
Peintures récentes de Tàpies - Galerie Maeght um 1955
Faltkarte mit doppelseitiger Original-Lithographie recto/verso. Einladung zur Vernissage in die Galerie Maeght, 13 Rue de Téhéran, Paris 8 (ohne Jahr). In Baumwollpassepartout und Rahmen mit UV-Schutzglas (wird nur zusammen mit Rahmen abgegeben).


sold

44

Axl Leskoschek
Mond zwischen 1944 und 1962
1. Kohle oder schwarze Kreide auf Velin-Karton. Vorzeichnung zu einer Buchillustration.
2. Holz- oder Linolstich auf Japanpapier, 9,8 x 5,3 cm. Mit dem Stempel „Künstlerhanddruck aus dem Nachlaß Axl Leskoschek“ und handschriftlich bezeichnet „DO nr. (?) 6“. Eine der Vignetten bzw. Illustrationen aus Leskoscheks zahlreichen Beiträgen zur Buchillustration. Das „DO“ lässt auf eine der Illustrationen zu Dostojewski schließen (1944, 1961, 1962 jeweils in Rio de Janeiro veröffentlicht). Ref: Erich Fitzbauer, Axl Leskoschek und seine Buchgraphik. Mit einer Bibliographie, Wien 1979. (Leider nicht exakt zuordbar)


2 Blätter 450

45

Otto Nebel
Ohne Titel ca. 1962
Farblinolschnitt von zwei Platten (grün über rot) auf Japanpapier, 19,9 x 8 cm. Im Umfeld zu Otto Nebels Buch „Goldene Spur“, Arcade-Presse, Zürich 1962 entstandenes Motiv. In Original Art-Déco-Rahmen.


250

46

Joan Miró
Maîtres-graveurs contemporains – Joan Miró 1970
Farblithographie in 5 Farben auf Velinpapier, 22 x 24,2 cm, als Umschlag (recto/Buchrücken/verso) für den Katalog Nr. 47/1970 der Galerie Berggruen, Paris. Druck von Mourlot.


150

47

Karl Anton Fleck
Engel 1974
Holzschnitt auf Velinkarton, 14 x 16,5 cm. Nummeriert 32/100 und signiert.
Glückwunschkarte mit dem handschriftlichen Text „Bringt ein Engel für 1974 das Gewünschte?"

300

48




Fritz Wotruba
Figurenkomposition 1975
Radierung und Aquatinta auf Bütten, 18,7 x 11,4 cm. Einer von insgesamt drei Probedrucken, bei denen mit Farbvarianten experimentiert wurde (braun, rotbraun, schwarz), für die posthum erschienene Radierung. Eines der Blätter signiert „Emy Wotruba für F. Wotruba“. Gedruckt von Christoph Donin im Grafikstudio der Edition Tusch für eine geplante Farbserie, die durch den Tod Wotrubas verhindert wurde. Der hier gezeigte Druck in rotbraun wurde laut den Angaben Donins von 2 Platten gedruckt. Die Auflage von 100 signierten und nummerierten Exemplaren erschien 1975 bei der Erker-Presse, St. Gallen als Beilage der Mappe "Eugène Ionesco - Hommage à Fritz Wotruba". Dort war die Radierung schwarz gedruckt. Ref: Antoniou R57


3 Blätter
600

49

Carry Hauser
Angst (Welt) 1976
Linolschnitt auf Japanpapier, 14,5 x 10 cm. Signiert. Ex Sammlung Erich Fitzbauer. Ref: Cabuk 1976 D 2


250

50

Florentina Pakosta
Fast eine Maske 1969
Radierung und Vernis mou auf sehr breitrandigem Velinpapier, 19,8 x 17,1 cm. Nummeriert 2/30 und signiert. Ref: Otto Breicha, Florentina Pakosta: Gesichtsbildungen, Graz 1977


800

51

A. R. Penck
Ohne Titel 1980 er Jahre
Holzschnitt auf Velinpapier, ca. 12,8 x 22,8 cm. Probedruck oder Beilage zu einer Buchpublikation. Inklusive Echtsilberrahmen.


300

52

Franz Part
Ohne Titel 1980
Monotypie (Durchdruckzeichnung) auf Bütten, 24 x 15,8 cm (Blatt). In Spiegelschrift signiert und datiert.


300

53

Bodo Olthoff
Navy-Man + Berliner Gezeitenwende 1988/89
Holzschnitt in rot und Wasserfarbe auf Bütten, ca. 11 x 15 cm. Signiert und betitelt. Nr. VI von wenigen aquarellierten Künstlerhanddrucken. Der Holzschnitt entstand bereits 1988, die Betitelung ein Jahr später nach dem Fall der Mauer, der hier atmosphärisch antizipiert wurde.

300

V1





Franz Hölzlhuber
Ansichten der Kronprinz Rudolf-Bahn 1876
"Ansichten der Kronprinz Rudolf-Bahn längs der Strecke von Kastenreith durch's G'säus bis Selzthal-Liezen. Mit besonderer Berücksichtigung der hohen Gebirge wie sich dieselben vom Waggon aus repräsentiren. Nach der Natur aufgenommen und gezeichnet von Franz Hölzlhuber." Druck und Verlag von L. C. Zamarski, Wien 1876. 30-fach gefaltetes Leporelloalbum, bestehend aus 10 lithographierten Tafeln, diese jeweils ca. 13 x 47 cm, Gesamtlänge also ca. 4,70m! Im geschlossenen Zustand aber nur bescheidene 13 x 16,5 cm. Variante mit blauer und oranger Tonplatte. Ref: Nebehay/W. I, 264


400

V2



Oskar Nerlinger
Männerporträt vor Stadtlandschaft (Mann vor Stadtlandschaft) 1918
Konvolut, bestehend aus: 1. (Holz-)Druckstock, 22,5 x 17,8 cm. 2. Makulaturdruck vom obigen Stock, der für den Drucker zur Erkennung des verpackten Stockes diente und auf diesem aufgebracht war. 3. Neuerer Abzug (Handdruck) auf Japanpapier.
Der Stock wurde zur Entstehungszeit zweimal für den Abdruck in Zeitschriften verwendet, und zwar: 1. Menschen. Monatsschrift für neue Kunst - Jüngste Literatur - Graphik - Musik - Kritik. 1. Jg., Heft 7, 1918. Hrsg. von Felix Stiemer. Schriftleitung Heinar Schilling. Felix Stimer Verlag, Dresden. 2. Der Weg. Heft 3, März 1919. Hrsg. von Walter Blume. Verlag Der Weg, München. Ref: Söhn 26908-2, Söhn 36103-5 (dort betitelt „Mann vor Stadtlandschaft“), Davis (The Robert Gore Rifkind Center) 2085 und 2086.


2500

V3


Josef Achmann
Bildnis Britting 1919
Konvolut, bestehend aus: 1. Original-Druckstock von 1919, 17,1 x 13,1 cm. 2. Neuerer Abzug (Handdruck) auf Japanpapier.
Der Stock wurde zur Entstehungszeit für den Abdruck verwendet in: Die Sichel, Sondernummer Bildnisse, 1. Jg., 3. Heft, September 1919. Hrsg. von Josef Achmann und Georg Britting. Verlag Die Sichel, Regensburg. Ref: Söhn 44203-4

1500

V4

Filippo Tommaso Marinetti
Lettre d'une jolie femme à un monsieur passéiste 1919
Letterndruck auf Maschinenbütten, 12,4 x 19,3 cm. Typographische Komposition aus: Les mots en liberté futuristes, Editioni futuriste die "Poesia", Milano 1919.


50

V5


Moriz Melzer
Acht unveröffentlichte Originalschnitte 1919
8 Schwarz-Weiß-Linolschnitte sowie ein Linolschnitt als Titel auf dem Umschlag. Text von Eugen Styx. 6. Heft der Zeitschriftenreihe "Der schwarze Turm", November-Verlag 1918, Kiel. Gedruckt bei Paul Meyer & Paustian, Hamburg. Dezember 1919. "Die Auflage wurde hergestellt in (einmalig) zweihundert Exemplaren. Handkoloriert und vom Künstler signiert sind die Drucke 1 bis 50. Dieser Abzug trägt die Nummer 131". Mit Werbeanzeigen für die Zeitschriften "Münchner Blätter für Dichtung und Graphik" und "Die Sichel" sowie die erste Lieferung der Mappenreihe "Die Fibel". Ref: Söhn R4-6, Davis (The Robert Gore Rifkind Center) 1971-1979
"Der schwarze Turm" erschien in 8 Heften (Februar 1919 bis März 1920), wobei jeweils ein einziger Künstler mit Originalgrafik präsentiert wurde. Die Künstler der einzelnen Hefte waren: Walter O. Grimm, Bernhard Klein, Georg Tappert, Karl Jacob Hirsch, Ernst Ewerbeck, Moriz Melzer, Josef Achmann und Martin Schwemer. Während die Holzschnitte der meisten Künstler dem expressionistisch-figurativen Trend treu blieben, weisen die abstrakten Linolschnitte Melzers am weitesten in die Zukunft. Übrigens erschien das erste Heft der Reihe entgegen der im Impressum noch fortlaufend verwendeten Datierung 1918 erst im Februar 1919. Die Novemberrevolution in Deutschland – ein Ereignis, das zur Bildung der Künstlervereinigung Novembergruppe führte - war vom Kieler Matrosenaufstand ausgegangen. Name und Gründungsjahr des November-Verlages stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Ereignis.
Bis auf den ersten Linolschnitt und den Linolschnitt mit dem Namenszug auf dem Umschlag sind alle Grafiken Querformate. Das Heft muss also zur korrekten Ansicht der Grafiken immer so gedreht werden, dass sich das Sternchen unten befindet.




sold

V6

Oskar Nerlinger
Z 1923
Linolschnitt und Buchdruck (verso) auf Zeitungspapier, 16,2 x 13,8. Aus: "Der Sturm", 4/1924 (Dezember), hrsg. von Herwarth Walden. Mit der typographischen Bildunterschrift: Oskar Nerlinger / Linoleumschnitt 1923 / Vom Stock gedruckt


sold

V7

Mikhail Feodorovich Larionov (Fernand Léger?)/Henri Laurens
Bal de la Grande Ourse 1925
Holzschnitt (ca. 12,2 x 12,5 cm) und Letterndruck auf einfachem Papier (zweimal gefalzt).
Einladungszettel und gleichzeitig Plakat zu einem Künstlerball der "Union des Artistes Russes" in Paris am 8. Mai 1925. 49.5 x 32.5 cm (aufgefaltet). Mit einer Strichätzung nach Henri Laurens als Kopfleiste im entfalteten Zustand.
Das typografisch-konstruktivistische Design mit einer horizontal gespiegelten und einer zentralen und einer um 90 Grad gedrehten 8 als Titel (bei zweifacher Falzung) wird Mikhail Larionov zugeschrieben, der schon für den ersten Ball der russischen Künstler in Paris "Bal Transmental" die Eintrittskarten entworfen hatte. Genauso gut käme aber als Entwerfer des Designs, das dann nur noch als Holzschnitt ausgeführt wurde, Fernand Léger in Frage, an dessen Schablonentechnik von "La fin du monde" von 1919 der Entwurf stark erinnert. Léger war - laut einer auf dem Plakat ebenfalls ersichtlichen Personenliste - Teilnehmer, wenn nicht sogar Mitgestalter des Balles, wie vermutlich viele der anwesenden Künstler. Die Liste der Künstler stellt im Übrigen ein Who’s Who der Pariser Kunstszene der zwanziger Jahre da. Thema des Balls: "L'Architecture Constructiviste".


500

V8




Karl Schmidt-Rottluff
Christuskopf (Holzschnitt für das Spiel Christa), 9,2 x 8,4 cm.
In komplettem Heft von: Die Aktion, 8. Jg., Heft 41/42, Oktober 1918. Mit einem Titelholzschnitt von Ines Wetzel und einem weiteren, ganzseitigen Holzschnitt von Georg Tappert. Ref: Schapire 227 (Rottluff), Wietek 127 (Tappert).
Ein Monat vor Ende des ersten Weltkrieges schrieb der Herausgeber der „Aktion“ Franz Pfemfert in seinem Leitartikel „Warnung!“ die noch heute gültigen (und leider sehr aktuellen) Worte: „Der Grenzpfahlwahnsinn, die schrecklichste Seuche der Erde, türmte Menschenleichen auf Menschenleichen, – um sich zu erhöhen. Nun steht er auf einem Gebirge von Millionen – und starrt in den Abgrund, den er sich selbst geschaffen hat.“
„Das Spiel Christa“ von Alfred Brust, hrsg. 1918 von Pfemferts Aktions-Verlag, war von Karl Schmidt-Rottluff mit 9 kleinformatigen Holzschnitten illustriert worden. Nicht nur war es die einzige Holzschnittfolge Rottluffs, die einen literarischen Text zur Vorlage hatte, sondern der Künstler bediente sich auch weder vorher noch nachher (außer bei Gebrauchsgrafik) so kleiner Formate. Das Kleinformat verlangte bei dem für Rottluff typischen, auf das Wesentlichste reduzierten Stil, eine nochmalige Reduktion, was dieser Folge, die sonst im Übrigen keine religiösen Motive aufweist, einen ganz eigenen Reiz gibt. Motive mit religiösem Inhalt waren im letzten Kriegsjahr hingegen generell mehr in den Fokus des Künstlers geraten.



500

V9


Otto Freundlich
Ekstase 1918
Titelholzschnitt, 13 x 11,5 cm zu:  Die Aktion, 8. Jg., Heft 1/2, Januar 1918. Hrsg. von Franz Pfemfert. Außer dem Titelholzschnitt mit je einem Linolschnitt von Otto Heinrich Strohmeyer und Josef Čapek (ganzseitig) sowie je einem Holzschnitt von Heinrich Hoerle, K. L. Heinrich und Karl Jakob Hirsch.




650

V10

F. O. Behringer/Maxim Gorki
Lied vom Falken 1903
Zinkhochätzung auf Bütten, ca. 11,5 x 7,2 cm.
Figurativ-ornamentale Titelgestaltung zum letzten Abschnitt von: Maxim Gorkij, Tschelkasch – Bolesy – Lied vom Falken. Deutsch von P. Kakofleff und C. Berger. Mit Buchschmuck von F. O. Behringer. Verlegt bei J. Gnadenfeld & Co. In Berlin 1903 (Die EA in gleicher Ausstattung erschien 1901 offenbar gleichzeig in Berlin und Leipzig). Originalbroschur mit ornamentaler Titelgestaltung, ornamental-figurative Zwischentitel sowie zahlreiche Textumrahmungen sowie Kopf- und Schlussvignetten.
Für den Jugendstil typisches Taschenbuch, bei dem der Verleger trotz des niedrigen Verkaufspreises von 1 Mark auf eine gediegene künstlerisch-ästhetische Durchgestaltung Wert legte. Für ein gebundenes Exemplar (die Werbung spricht von „hocheleganten Liebhaberbänden in vornehmen Geschenkbänden“) musste man bereits 2,50 Mark hinlegen, ohne dass sich jedoch die Innengestaltung geändert hätte.




20

V11



Josef Čapek/ Stanislav K. Neumann
Bohynĕ svĕtice Ženy (Göttin der heiligen Frauen) 1915
Mit einer Original-Lithographie von Josef Čapek auf dem Frontispiz. Erschienen in einer Auflage von 1200 Exemplaren im Verlag Fr. Borový, Prag 1915. Pergamenteinband mit ornamentaler Goldprägung von Antonín Jelínek, Prag. Kleine Widmung in Tinte auf dem vorderen fliegenden Blatt.




250

V12


Raoul Dufy/Remy de Gourmont
M. Croquant (Portrait Remy de Gourmont) 1918
Holzschnitt von Raoul Dufy als Frontispiz zu: M. Croquant. Édition ornée d'un portrait de l'auteur et decorée de dessins originaux gravés sur bois par Raoul Dufy. Les variétés littéraires, Georges Crès et Cie, Paris 1918. Nr. 107 von 1100 Ex. auf Papier vergé von Rives (neben 30 Ex. auf Vieux Japon und 30 Ex. sur Chine).

120

 


V13




Frans Masereel/Walt Whitman
Calamus 1919
Poèmes. Version nouvelle de Leon Bazalgette. Avec 10 bois hors-texte dessinés et gravés par Frans Masereel. Éditions du Sablier, Genève 1919. Nr. 7 von 17 handnummerierten und Masereel signierten Exemplaren auf Japanpapier.

sold

V14

Josef Čapek/Francis Jammes
Román zajízův (Hasenroman) 1920
Übersetzung ins Tschechische von Bohuslav Reynek. Umschlag- und Titelgestaltung (Originalumschlag eingebunden) sowie zahlreiche Vignetten in Linolschnitt von Josef Čapek. Gedruckt von Kryl und Scotti in Nový Jičín. Verlag Marta Florianová, Stará Říše (Mähren) 1920.



250

V15



André Derain/André Salmon
Le Calumet (Die Friedenspfeife) 1920
Gedichte von André Salmon. Mit 60 Holzschnitt-Vignetten von André Derain. Éditions de la Nouvelle Revue Française, Paris 1920. Provenienz: Monroe Wheeler mit dessen Ex Libris und handschriftlicher Widmung an Waldo Rasmussen. Das vorliegende Exemplar wurde in der Ausstellung "Modern Painters and Sculptors as Illustrators" des Museum of Modern Art 1936 in New York gezeigt, was die am hinteren Vorsatzblatt eingeklebte Etikette des MoMA belegt. Der angegebene Wert betrug damals 15 $! Monroe Wheeler (1899-1988), der seine Arbeit für das MoMA 1935 begann, war als erster Ausstellungsdirektor des Museums für die Ausstellung im Haus, Waldo Rasmussen für die Vorbereitung und Durchführung von Wanderausstellungen verantwortlich.
Abgesehen von den wunderbaren Vignetten des „Fauves“-Künstlers Derain mit dieser Provenienz eine Rarität!



500

V16


František Kobliha/ Jiří Karásek ze Lvovic
Legenda o Sodomovi (Die Legende von Sodom) 1920
Außer der handkolorierten Holzschnitt-Ininitiale, die das erste Wort des Textes einbezieht, steuerte der Symbolist František Kobliha auch noch einen Holzstich für das Frontispiz sowie eine ornamentale Einband- und Titelgestaltung bei. Gedruckt auf Bütten mit dem Schöpfrand. Král Vinohradech 1920.


90

V17

Erwin Lang
Der Falke (Deutscher Minnesang) 1921
Ausgewählt und übertragen von Arthur Roessler. Holzschnitte (mit Schablonenkolorierung?) von Erwin Lang. Schrift von Jutta Schulhof. Verlag Carl Konegen, Wien 1921. Vorsätze mit ornamentalem Schmuckpapier. Ganzledereinband mit Titel in Goldprägung.
In diesem noch ganz dem Jugendstil verpflichteten Büchlein nimmt Erwin Lang bei der Darstellung des Raubvogels über einer das darunterliegende Gebirge klein aussehend lassenden Riesenwolke, die ebenso gut als Riesenwelle gesehen werden könnte, Anleihen bei Hiroshige und führt so den im Wiener Jugendstil so präsenten Japonismus fort. Lang war Schüler von Alfred Roller an der Wiener Kunstgewerbeschule und später Mitglied des Hagenbundes. 1911 stellte er dort zusammen mit Kokoschka und Schiele aus.


sold

V18

Ernst Ludwig Kirchner/Jakob Bosshart
Neben der Heerstrasse 1923
Erzählungen von Jakob Bosshart. Mit einem Holzschnitt auf dem Titel sowie 22 Holzschnitten im Text von E. L. Kirchner. Die Einbandillustration wurde laut Dube von einem Klischee gedruckt. Verlag Grethlein & Co., Zürich/Leipzig 1923. Ohne den Schutzumschlag. Ref: Dube 808-831



450

V19


Paul Gauguin/Daniel de Monfreid
Noa Noa - Voyage de Tahiti 1927
Édition définitive. Les Éditions G. Crès et Cie, Paris 1929. Mit einer Einleitung und Gedichten von Charles Morice. Einbandgestaltung sowie Holzschnittvignetten nach Zeichnungen von Paul Gauguin von Daniel de Monfreid.



200

V20


Otto Nückel
Destiny 1930
A Novel in Pictures. Buch ohne Text. Mit 206 Bleischnitten (inklusive 17 geschnittenen Zwischentiteln für die einzelnen Kapitel) von Otto Nückel. Farrar & Reinhart, New York 1930. Amerikanische Erstausgabe. Die deutsche Erstausgabe "Schicksal. Eine Geschichte in Bildern" erschien (laut Rotem Antiquariat Berlin) bereits 1926 im Münchner Delphin-Verlag, während der Wikipedia-Schreiber über Nückel auch die deutsche Ausgabe ins Jahr 1930 datiert. Das Buch orientiert sich eindeutig an der expressionistischen Stummfilmästhetik der Zeit. Einer der „Urväter“ – wenn nicht der Urvater – der Graphic Novel!
Destiny, in over 200 black-and-white leadcut prints, is a masterpiece of drama that reveals the social milieu of women in Western civilization during the nineteenth century. This melodramatic novel traces the tragic life of an impoverished woman who is constantly victimized not only by men but by a culture that offers little opportunity for women to survive.” (David A. Beronä, Wordless Books, New York 2008, p. 92 ff.)

300

     

V21

Karl Rössing
Die Apokalypse 1948
Die Offenbarung S. Johannis in Luthers Übersetzung. Mit 18 Holzstichen von Karl Rössing. Krüger, Berlin-Wilmersdorf 1948

80